"Webradio".... alleine dieses Wort löst inzwischen bei Vielen bestenfalls noch ein uninteressiertes Schulterzucken aus. "Webradio kann jeder machen..." - das Schlimmste an dieser Aussage ist: Es stimmt!
Allerdings gibt es massiv gravierende Unterschiede. Während die "breite Masse" an Webradiobetreibern offenkundig ausschliesslich damit beschäftigt ist, auf Facebook und anderen sozialen Plattformen für ihren "Besten Sender im Netz" mit quietschbunten und zum Teil fast schon kitschig und kindisch anmutenden Bildchen zu werben und sich ansonsten weder um eine anständige Optik ihrer eigenen Webseite noch um Neuerungen auf der Webseite selbst kümmern oder bemühen, gibt es (erfreulicherweise) mittlerweile wohl so etwas wie eine "Rückentwicklung" der Anzahl der in Deutschland registrierten Webradios (man mag viele davon kaum so nennen) sowie die berühmt-berüchtigten "Ausnahmen", für die Individualität, Qualität (nicht nur optisch sondern auch akkustisch!) und Kreativität keine Fremdwörter sind.
Man mag schon garnicht mehr hinschauen, wenn wieder mal irgendein Webradio eine "grosse Neueröffnung" ankündigt, oft mit Versprechen und Slogans, die schlussendlich nicht annähernd der Realität entsprechen und vor Allem mit einer Erwartungshaltung, die fernab jedes gesunden Menschenverstandes anzusiedeln ist. Gab es doch erst vor Kurzem einen (zukünftigen) Radiobetreiber, der noch vor der Eröffnung Sponsoren für sein Radio suchte, weil er die teuren Lizenzen nicht selbst zahlen konnte (oder wollte) und deshalb eMails an vermeintlich interessierte Unternehmen und Gewerbetreibende schrieb mit dem Angebot, auf seiner Webseite dann auch brav Werbung zu schalten für die Sponsoren (ich selbst habe auch so eine eMail bekommen)... mal im Ernst, sowas KANN durchaus funktionieren, aber dazu muss man auch entsprechende Zahlen (Klicks, Seitenbesuche, Mitglieder usw) nennen können. Wer glaubt, dass sein Webradio vom Zeitpunkt der Neueröffnung an von irgendwem gesponsort oder finanziert wird hat (mit Verlaub gesagt) nicht alle Latten am Zaun.
Die Optik der Webradios bewegt sich zudem dann auch am Rande der Körperverletzung. überall blinkende GIF-Bildchen, die der pfiffige Webmaster (oder auch "Techniker", wie diese Leute dann in der (Standard-)Teamliste gern genannt werden) entweder gezielt über Google gesucht und gefunden oder direkt bei der "Konkurrenz" gemopst hat. Farben, die oft überhaupt nicht zusammenpassen, Bilder, die entweder völlig verpixelt oder verzerrt sind und ein Standard-Tabellen-Layout, das vielleicht vor 10 Jahren mal "modern" war (was es auch damals aus technischer Sicht nicht besser machte).
Ich habe mich dieser Tage wirklich mehrfach gefragt, warum diese Leute sich nicht einfach ein anderes Hobby suchen?!
Macht es eigentlich wirklich Spass, für durchschnittlich 10 Hörer zu senden (die dann auch noch alle im eigenen Team sind)? Macht es Sinn, eine Webseite "von der Stange" zu betreiben mit Inhalten und Modulen, die entweder alle einfach nur Standard sind und auf gefühlten 1000 anderen Seiten genauso aussehen oder die so schlecht "optimiert" wurden dass man dem "Coder" (sorry, "Techniker") am liebsten eine donnern würde?
Andere Frage:
Wieviele Supportseiten für PHP-Fusion gibt es?
Ich habe sie nicht gezählt, aber ich wage zu behaupten, dass es mehr als genug sind, oder? Warum zum Teufel holt man sich dann nicht auf einer dieser unzähligen Supportseiten fachmännische Hilfe? Warum fragt man nur dann, wenn irgendein Panel, irgendeine Infusion oder irgendein Addon nicht so funktioniert wie es in der ReadMe steht und ist sonst oft einfach nur stolz, dass man es "alleine" hinbekommen hat? Ja, sogar so stolz, dass man sich dazu berechtigt fühlt, das Copyright des eigentlichen Coders durch ein eigenes zu ersetzen? Ist ja auch wirklich eine Leistung, ein fertiges Addon über den Adminbereich von Fusion zu installieren und einzustellen...
Ja, ich habe mich dieser Tage Vieles gefragt, ich habe oft einfach nur noch mit dem Kopf geschüttelt - aber was noch viel schlimmer ist: PHP-Fusion kann mehr als nur Webradio - sehr viel mehr sogar. PHP-Fusion ist ein quelloffenes CMS, das höchstens als BASIS für eine Communitypage jeder Art dienen kann und auch soll - es kann NIEMALS die Kreativität des menschlichen Geistes ersetzen! Und eben genau die ist es, die eine Webseite am Ende einzigartig macht. Sie ist es, die Besucher dazu bewegt, länger auf einer Webseite zu bleiben, sich evtl sogar zu registrieren und im Idealfall am Ende sogar als "Stammhörer" bei einem Webradio zu bleiben.
Schlussendlich muss man sich die Frage stellen, ob es nicht schon viel zuviele Webradios gibt und die Hörer, die sich (noch) dafür interessieren und gerne zuhören, sich auf viel zuviele Webradios verteilen? Macht es also wirklich Sinn, NOCH ein Webradio ins Netz zu stellen... mit Standard-Theme... Standard-Addons....und ansonsten nichts als guten Vorsätzen? Wohl kaum!
Ich für meinen Teil kann diesen Standard-Einheitsbrei nicht mehr sehen. Nicht in Zeiten, in denen kostenloser Support geboten wird. Nicht in Zeiten, in denen mobile Geräte wie Tablets oder Smartphones immer mehr an Bedeutung gewinnen. Nicht in Zeiten, in denen das Web und die Technologie dahinter nahezu unbegrenzte Möglichkeiten bietet.
Wer WILL kann etwas bewegen, etwas bewirken, etwas erschaffen.
Er muss sich einfach nur mal eine Zeit lang mit der ganzen Materie befassen und auseinandersetzen und sich im Zweifelsfall helfen lassen.
Ich hoffe mittlerweile inständig, dass bald ein neuer "Trend" das Web erreicht - nur bitte nicht mehr Webradios oder Gamingclans.
DANKE!
Zitat
Nun warum nicht, ich wünsche mir sogar viel mehr davon, wenn diese wirklich gut und ansprechend gestaltet wurden und auch ausserhalb vom Radiobetrieb interessante Beiträge vorhanden sind.
Interessante Beiträge sind aber natürlich nicht einfach nur eingebundene Shortnews o.ä.. Viel interessanter können da regionale Beiträge sein, an die man ja als Bewohner dieser Regionen herankommt, denn Deutschlandweite oder Internationale Nachrichten kann ich auch auf Bild.de lesen.
Ach ja, fragen kostet nichts und erweitert den horizont, mal ganz davon abgesehen, das ihr dabei gleichzeitig werbung für euer Projekt macht.
Layzee spricht mir da irgendwo aus der Seele.
Was habe ich früher für Anfragen erhalten, ob ich nicht hier und da mitarbeiten will um den "Techniker" zu unterstützen. Kam man aber mit innovativen Ideen und Kritik am richtigen Platz, dann wurde gelächelt und gesagt "das gehört zu unseren Konzept und das wird sich durch die Zeit auch regeln!".
Das aber das gesamte Konzept auf Deutsch gesagt, für´n Arsch ist und man im Grunde genommen nur dem entsprach mit seinen Aussagen, worum man gebeten wurde, wurde als "deplatzierte dekonstruktive Beratung" abgestempelt, gerade weil man damit mehr oder weniger, dem "Coder" oder sagen wir doch eher "Techniker", damit sagte, dass seine Arbeit weder Arbeit war, sondern mehr der Kreativität eines Kleinkindes geglichen hatte.
Es war im letzten Jahr, auch da bat mich eine "Community" im Aufbau darum, dem "HighEnd-Coder" (ja, so nannte er sich!) zu helfen.
Das der Herr jedoch dann mal gepflegt 3 Wochen Urlaub machte und in der Zeit weder der sog. Admin (Community-Chef) irgendeinen Zugriff auf FTP/mySQL o.ä. hatte, war dem "HigEnd-Coder" völlig egal und es herrschte Stillstand.
Ebenso wird jede Seite mit wirklich JEDEM zu findenden automatisch installierbaren Mist "aufgepeppt" mit der Begründung "wir müssen ja ein Angebot bieten".
Der Spruch "weniger ist mehr!" ist solchen Menschen ebenfalls unbekannt. Von der Planung bis hin zur Ausführung und anschließender "Qualitätskontrolle" fehlt es bei 99,9% aller Clan/Radio/Community-Seiten egal ob diese mit PHP Fusion oder mit anderen CMS "realisiert" wurden.
Vor 2 Tagen, ich surfte etwas durch die Profile und landete auf einer Seite eines Users der auch das Copyright UNBEDINGT(!) vom FOOTER rausnehmen musste und es in ein Panel setzen musste.
Ich schrieb den an und nicht mal eine Antwort kam.
Selbstüberschätzung der eigenen "Künste", Lern-Resistenz und Dreistigkeit sowie (wenn vorhanden!) Halbwissen sind die Charakterzüge die ich bei solchen Betreibern oftmals bemerkte.
Ganz wenige, wo ich merkte, da läuft was schief und man kam in´s Gespräch, waren bereit wirklich daran was zu ändern und setzten sich hin und arbeiteten eine Art Checkliste ab, wobei diese eher vom Grundlegenden beschrieben war.
Nach 2 Wochen sahen so manche Seiten völlig anders aus und man konnte sogar irgendwo dann eine Art "Daseinsberechtigung" feststellen.
Mich würde es auch freuen, mehr Seiten von Usern zu sehen. Jedoch sollten User, die meinen, alles zu können, bevor sie überhaupt anfangen, sich ein richtiges Konzept machen. Nicht nur geistig, sondern auch schriftlich ~ ToDo-List um mal eine Möglichkeit zu nennen.
Auch wenn man etwas unbedingt "herzeigen" will, sollte man sich nach dem Prinzip "Angebot & Nachfrage" richten. Die Nachfrage nach dem 10³ milliardensten Clan oder Onlineradio ist gleich NULL. So muss man nicht unbedingt noch eines von Beiden eröffnen nur um als "der große (cyber-)militärische Anführer" (Spruch geklaut aus Terminator 2!) / "der große (cyber-)DJ" auftreten zu können.
Es gibt einige Seiten, wo man wirklich Hilfe erhält und sogar seine Seite vorstellen kann wo man konstruktive Kritik/Lob erhalten kann und somit weiß, wie die Seite ankommt.
Was mich ganz persönlich besonders "ärgert" ist, dass der "Webmaster" der zu beurteilenden Seite meist trotz dass er danach fragt, jedes "böse Wort" persönlich nimmt was ehrlich gemeint und als Hilfestellung gedacht war und das es User gibt, die da mehr "flamen" und den sinnlos runter machen und auf "guck Dir mal die Farbe an... Ich kriege Augenkrebs!" drauf rum reiten.
Klar, Autostart @ Music nervt, egal wie gut die Musik ist oder nicht. Blinkende Pic´s mit abstrusen Desinformationen nerven genauso - dann kann man es aber, wenn eh danach gefragt wird, konstruktiv mitteilen.
Selbst Initiativen wie "Wir machen nun eine Seite wo man andere Seiten bewerten kann" sind mehr als überflüssig. Davon gibt es ebenfalls genug Seiten und jeder bei klaren Verstand gebliebene Webmaster wird merken, dass sein Erfolg, sprich ob man seine Seite mag, anhand des Besucherzählers messbar ist.
Diverse externe Tools die z.B. Google bereitstellt kann man auch nutzen, aber da wird auch wiederum wild eingebaut ohne im Impressum / Datenschutzerklärung zu informieren, dass hier Informationen an Dritte weitergeleitet werden um genau den Effekt zu haben, dass man sehr genaue Statistiken hat.
Wenige sog. Webmaster kommen aber genau auf diese Idee (mit richtigen Weg!) um auch so den Content der Seite und dessen Gewichtung bei den Users zu prüfen. Wobei wir wieder bei mangelnden Vorkenntnissen sind.
Dieser Teufelskreis wird sich niemals durchbrechen lassen, solange es dumme, ups, ich meinte UNWISSENDE (lern-resistente, faule und geistlose Menschen) gibt.
Ps.: Mein Kommentar wäre selbst eine News als Teil 2 was wert! :D
Das Thema kenne ich selbst zu gut. Da war ich selber zu lange in der Szene unterwegs. 90% der Webradios entstehen nur aus folgender Situation: ich lass mir nichts mehr sagen und mach mein eigenes auf, dabei sind die das machen max. 14 Tage in der Szene.
Gutes Radio zu machen ist eine sache, die nicht jeder kann. Mein erstes eigenes ist am Anfang auch schwer angelaufen, danach hatten wir aber den Fehler gefunden und das Ruder herumgerissen und konnten dann mit 300 Hörern und mehr da stehn. Die Webseite war nach Dem sendekonzept das A und O. Vorbei war es dann aus privaten Gründen, aber wir hatten die Allianz Versicherung als Sponsor bekommen, die sind an uns gekommen, wir hatten die nicht gesucht. Das zweite Projekt hat nach 1 Jahr Planung einen Start mit 4 stelligen Hörern gehabt und hat sich durch Adsense selbst getragen. Auch hatten wir da anderen einige andere Quellen Die Kosten zu tragen aber das Projekt haben wir dann irgendwann eingestellt, da das Privatleben sehr leiden tut darunter und mand such dann selbst eingestehen muss das es so nicht weiter gehen kann. Wenn man nur sich Gedanken macht und genau sich überlegt was man machen kann, ist Webradio gar nicht so schwer.
@Jan
webradio lokal zu halten Ist nicht schwer, man kann dies zb. Bundesland bezogen halten, so haben wir die Seite damals bei ILR gemacht und es kam auch gut an. Das Programm muss aber auch informativ sein, dazu gehören dann ebend auch Ausgaben von Tratsch heften aus den Zeitungsladen und die ecke, den Lieder angesagt haben will keiner mehr haben.
Genug jetzt auf dem Handy getippt, geh nun ostershoppen.
Mich würde mal interessieren welche Beweggründe man hat überhaupt ein privates Webradio zu betreiben. Ich sehe darin NULL Sinn.
@ FireMike
Da auch ich mal "Moderator" und dann später im selbigen Radio, weil ich mich nur am aufregen war und daher die Leute mich als Leitung haben wollten, war, kann ich Dir sagen, warum man gerne sendete.
Grund dafür ist es, wenn du wirklich viele Zuhörer hast (mind. 150 - 150+) und auch ein ständiges Feedback bekommst von den und auch den Content wie Tunes schon sagte, passt für das Konzept und für die Zuhörer, dann macht das auch wirklich Spaß.
Wenn du dann natürlich, mehr mit der Leitung als allem anderen zutun hast und sagen wir gute 80% deiner Zeit nur noch damit verbringen musst, dann hast auch weniger Lust dann noch selbst On-Air zu gehen.
Bei mir war das in der Zeit des "SAM 2" (einigen wird das sicherlich was sagen!) und denen das was sagt die wissen, wie verdammt lange das schon her ist.
Geändert hat sich jedoch an den Eckpfeilern eines GUT-LAUFENDEN Radios rein gar nichts.
Ich werd bestimmt gleich verurteilt, weil cih ein Kapitalist bin ;-) aber egal. Die Frage die ich mir stelle ist: Was kommt dabei rum, verdien ich Geld mit meinem Webprojekt (Webradio) wenn nein wäre mir das nur als "Hobby" zu aufwändig wobei die Gebühren für GEMA / GVL ja auch nicht gerade niedrig sind.
Viele der Webradiobetreiber, oder vielmehr diejenigen, die planen welche zu werden, haben die irrige Vorstellung, ihr Radio in erster Linie durch Werbung finanzieren zu können. Am Ende dieses "Finanzierungskonzepts" steht sehr oft die Überzeugung, in absehbarer Zeit mit einem Webradio Geld zu verdienen.
Firmen wie "Sonixcast" u.Ä. sorgen dann zudem dafür, dass die Kosten augenscheinlich bezahlbar bleiben. Dass man sich hierbei zumindest hart am Rande der Legalität bewegt scheint weder "Sonixcast" noch deren Kunden ernsthaft zu interessieren.
Webradio ist in erster Instanz zunächstmal einfach nur ein "Trend", dem, wie in vielen anderen Bereichen eben auch, einfach viele folgen - die meisten mit wenig bis mässigem Erfolg. Das Problem an der Geschichte ist einfach, dass sich (anders als früher bei der Flut an Gamingclans) nicht irgendwann die sprichwörtliche Spreu vom Weizen trennt. Solange der Stream und die Lizenzen bezahlt sind kann man ungehindert weitermachen und viele scheint es dabei auch überhaupt nicht zu stören, dass man das eigene Webradio nur bis zum eigenen Tellerrand betreibt, sprich im Grunde nur für sich selbst und seine "Sippschaft" streamt.
Ich glaube, dass viele Webradiobetreiber einfach auch mal "Chef" spielen möchten, das ist meist auch der Grund dafür, dass sogenannte "Fusionen" von zwei oder mehr Webradios auf Dauer nicht funktionieren.
Es gibt meiner bescheidenen Meinung nach weissgott bessere Gelegenheiten um sich zu "profilieren" und zu beweisen, zumal die meisten Webradiobetreiber im echten Leben nich in Führungspositionen sitzen und somit keinerlei Erfahrungen auf dem Gebiet der "Mitarbeiterführung" nachweisen können. Von sozialen Kompetenzen, Rethorik und Empathie mag ich hier garnicht erst anfangen - die Webseiten sprechen meist einfach schon für sich.
Ja das sehe ich genauso.
Göttlich diese News dem ist nichts mehr hinzuzufügen. ;)
Man kann sicherlich auch Geld verdienen am Ende, aber dazu muss halt alles stimmen. Zb kenn ich Lay und sein Projekt seid Jahren schon und es hat auch Höhen und tiefen, aber da merkt man das es auch nur ein Hobby ist. @firemike warum macht man das, gute frage. Warum tunen welche ihr Auto, bauen einen modellrennwagen oder eine modeleisenbahn ? Es ist ein Hobby was wie jedes andere Geld kostet.
Ach nur am Rande noch, SAM 2,3,4 usw. Sind keine wirklich guten Programme.